Eine der beiden stadteinwärts führenden Kfz-Spuren wurde kurz vor dem Kulturhaus per Markierung abgetrennt und zum „Pop-Up-Radweg“ markiert. Diese nette Solidaritätsaktion verdanken wir der Gruppe „Sand im Getriebe“ und bedanken uns herzlich dafür, die mediale Aufmerksamkeit auf diese Straße gelenkt zu haben!
„Farbe ist zwar keine Infrastruktur, aber immer noch besser von uns gestrichene Radwege als von der CDU gestrichene Klimaziele! Daher haben wir heute Nacht die Verkehrswende selbst in die Hand genommen & haben auf der Berliner Allee einen Radweg gebaut.“ Fahrradinfrastruktur sei nicht nur in der Innenstadt wichtig. Auch die Randbezirke seien von „desaströsen Radinfrastrukturen geprägt“ teilten die Kolleg:innen mit.
Nach dem Willen von Verwaltung und derzeitiger Landesregierung soll die Berliner Allee dauerhaft ohne jegliche Radverkehrsanlage bleiben. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Machbarkeitsstudie wird verweigert. Die nun vom Senat gestoppten Radschnellwegprojekte sollten alle weit entfernt an Weißensee vorbei führen.
Über die Aktion berichteten die Berliner Zeitung sehr ausführlich, die RBB-Abendschau und der Tagesspiegel, dessen Horizont aber offenbar nur bis Neukölln reicht.
Gegenüber den vom Bezirksamt eilig aufgsprühten grünen Kreuzen wirken die Fahrradpiktogramme geradezu professionell.
Wenn in Pankow grüne Sprühfarbe genügt, um Verkehrszeichen ungültig zu machen, gäbe es dafür noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Z. B. Tempo 50-Schilder am Ende von Tempo 30 Strecken oder die Zusatzzeichen unter Tempo 30-Schildern, dass diese nur nachts gelten.
Einen so gem. Bezirksamt „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“ in Form von Fahrradpiktogrammen auf einer für Kfz zugelassenen Fahrbahn gab es über viele Jahr ganz offiziell in der Kastanienallee: Bevor die Fahrbahn zugunsten von Fahrrad-Schutzstreifen umgebaut wurde, waren zwischen den Straßenbahnschienen solche Piktogramme markiert.