Die „Bauphase 2“ bringt´s: Seit 25.04.2024 gibt es  – 12 Jahre nach dem ersten BVV-Beschluss – eine Fahrradspur auf der Berliner Allee zwischen Rennbahnstraße und Buschallee!

Zwar nur auf diesem kurzen Stück, nur stadteinwärts und allerlei Mängeln (siehe unten), aber nach jahrelangen Verkehrseinschränkungen, die z. T. selbst die Umfahrungsstrecken des Radverkehrs mit Autos verstopften, ist das nun eine echte Verbesserung. Glaubt man den Schildern an den Bushaltestellen, soll es für ca. 1 Jahr (!) so bleiben.

Beginn der bauzeitlichen Fahradspur auf der Rennbahnstraße an der Kreuzung mit der Berliner Allee

 

Fahrradampel vor der Einmündung Buschallee. Beim Kreuzen der Gleise in spitzen Winkeln muss man aufpassen.

 

Einmündung Buschallee: Hier endet der Fahrradstreifen. Linksabbiegen ist nur schiebend über die Fußgängerfurt vorgesehen

Angesichts der schon seit 2021 (!) andauernden Baustellen mit nur je einem Fahrstreifen für Autos je Richtung, gibt es keine Argumente gegen die dauerhaft einspurige Kfz-Führung zugunsten eines durchgehenden Radverkehrsstreifens, wie er seit 12 Jahren gefordert wird.

So richtig durchdacht ist diese bauzeitliche Verkehrsführung allerdings nicht.

Wir haben die folgenden Mängel daher Ende April der zuständigen Abt. VI der Senats-Verkehrsverwaltung mittgeteilt und um Abhilfe gebeten. Anfng Juni erhielten wir die nachfolgendend Antworten.

Auf der Rennbahnstraße gibt es keine Vorankündigung der Sperrung. Wer sie nicht kennt, fährt an der Hauptverkehrsstraße Roelckestr. vorbei und wird durch die Nebenstraße Parkstraße geführt. Antwort: „Die Roelckestraße wird als Ausweichroute bereits stark genutzt. Da die Parkstraße im Hinblick auf die Verkehrssicherheit ertüchtigt wurde, ist die Umleitung auch konkret entlang dieser Straße ausgewiesen worden.“

Auf der B2 – leider erst hinter dem Abzweig Darßer Straße – suggerieren die Umleitungsschilder auch eine Sperrung für den Radverkehr:

Umleitung, gilt für Alle

Anstatt der Zeichens 250 (leerer roter Ring) wäre hier Z 260 angebracht:

Zeichen 260: Verbot für Kraftfahrzeuge

 

 

 

 

 

 

Dann wüssten Radfahrende, dass sie nicht gemeint sind.

Antwort: „Ihrem Hinweis wird entsprochen, ich werde den Anordnungsnehmer zu einer zeitnahen Anpassung auffordern.“

Wer auf der Berliner Allee mit dem Auto trotzdem bis zur Kreuzung Rennbahnstraße fährt, muss dort rechtsabbiegen, während Radfahrer geradeaus fahren dürfen:


Leider gibt es nur eine gemeinsame Signalgruppe für beide, so dass sich bei Grün Kfz und Radfahrende gegenseitig behindern. Auch die Fußgänger über die Rennbahnstraße erhalten gleichzeitig mit den Abbiegern grün. Antwort: „Die Verkehrsführung entspricht den aktuellen Richtlinien. Wird der Verkehr in einer ganzen Knotenpunktzufahrt mit mehreren Fahrstreifen in einer Richtung nach rechts oder links geführt (Zeichen 209 StVO) dürfen Verkehrsströme in Parallellage […] nicht als bedingt verträglich behandelt werden.“


Das Linksabbiegen aus der Falkenberger Str. in die Berliner Allee kann nun für den Radverkehr dank lediglich einer zu querenden Kfz-Spur freigegeben werden. Wir haben ein Zusatzschild „Radfahrer frei“ vorgeschlagen.

Antwort: „Ihr Vorschlag wird unter Gesichtspunkten der Sicherheit wohlwollend geprüft und ggf. zeitnah umgesetzt.“

Auf der Rennbahnstraße wurde hingegen an die Radverkehrsfreigabe gedacht, hier fehlt die Freigabe für die Straßenbahn (, die glücklicherweise trotzdem fährt):

Wer die Sperre umfahren will muss allerdings einen Schlenker über die Schienen machen, was gefährlich werden kann. Antwort: „Eine radverkehrstaugliche Anpassung der Vorsperre wird zeitnah gegenüber dem Anordnungsnehmer veranlasst. Für den Hinweis mit dem fehlenden Zusatzzeichen möchte ich mich bedanken.“

Nach dem Rückschwenk auf die rechte Fahrbahnseite hinter der Buschallee gibt es wieder zwei Autospuren, obwohl hier nur einspurig hineingefahren wird. Anstatt nun die rechte Spur zur Radspur zu machen, wurden hier Auto-Parkplätze angelegt, obwohl es an dieser Stelle nie Parkplätze gab.

Parkplätze statt Fahrradspur zwischen Buschallee und Indira-Ghandi-Straße

Antwort: „Im Rahmen der laufenden Bauphase sind mehrere Hinterhöfe mit von Anwohnern gemieteten oder im Eigentum befindlichen Parkplätzen ohne Zuwegung. Die von Ihnen aufgeführten Parkplätze sind von der Baufirma als Ersatz für wegfallende Stellplätze vorgesehen worden. Es handelt sich nicht um zusätzlich geschaffene, öffentliche Parkplätze. Nach Ende der laufenden Bauphase entfallen diese wieder.“

Die Straßenbahn fährt weiterhin, aber Busfahrgäste haben es schwer:

Umleitungsschild Busverkehr

Dieses komplizierte Schild hängt an allen Bushaltestellen.