Wer von Alt-Weißensee in Richtung Friedrichshain oder Treptow fahren möchte, muss über Indira-Gandhi-Straße und Weißenseer Weg oder einen großen Umweg fahren.

Was für Autofahrer kein Problem ist, ist für Radfahrende die Wahl zwischen Zumutungen: knochenschüttelnde Cross-Fahrt über miserabel gebaute und kaputte „Radwege“ oder auf der Fahrbahn aggressive Autofahrer bei erlaubten 60 km/h oder ungefähre Verdoppelung von Strecke und Dauer.

Nach der riesigen, gepflasterten Gewerbeausfahrt geht es superschmal weiter.

Hier wurden mal Schäden durch Baumwurzeln asphaltiert.

Diese Hübbel sind ältere „Reparaturen“ des SGA (siehe Text unten), damit der Frost nicht noch mehr Schaden anrichtet.

Richtung Süden, kurz hinter der Bizetstraße: Um den Baum herum fahren während die Autotür hoffentlich geschlossen bleibt…

 

 

Kurz vor dem BVG-Betriebshof. Wer diese  Dellen nicht kennt und umfährt, muss sich gut festhalten.

An der Hansastraße führt die Radwegauffahrt mehrere Zentimeter hoch über einen schräg verbauten Bordstein. Hier wurde nichts gemacht.

Ja, man kann Borde absenken, sogar auf unter Fahrbahnhöhe. Vor 2 cm Asphaltkante nutzt das aber nichts. Daran hat auch die  Deckensanierung dahinter von Ende 22 nichts geändert.

 

Im Straßenzug Indira-Gandhi-Straße – Weißenseer Weg gibt es durchgängig mindestens 2 Kfz-Spuren pro Richtung. Für den Schienenersatzverkehr wurde für mehrere Monate eine Spur zur Busspur gemacht. Warum nicht nun zur Radspur?

Auf eine erste Anfrage bei der zuständigen Senatsverwaltung verwies man uns auf den Bezirk Lichtenberg: Der „arbeite“ bereits an einer „baulichen Lösung“. Das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt teilte uns am 19.07.22 mit, dass lediglich in der Indira-Gandhi-Straße eine „Notreparatur“ der „schlimmsten Schäden an den Radwegen“ vorgesehen ist – sofern die Unterhaltung dafür Geld bekommt. Das ist offenbar geschehen und wurde zum Jahresende 2022 in Quadratmeterstückchen verbaut.

Das ist natürlich nicht die behauptete „bauliche Lösung“. Also teilten wir die Auskunft des Bezirks der Dame von der Senatsverwaltung mit und fragten, wie es nun weitergehen soll.

Die weitere und völlig andere Antwort: Es werde „parallel an einer anderen Lösung gearbeitet. Dazu finden bereits Abstimmungen mit meiner Senatsverwaltung, Abteilung IV – Planung statt. Bis zu Lösung und Umsetzung dieser sind leider keine weiteren Maßnahmen im Vorgriff realisierbar.“

So etwas kennen wir ja schon vor der Berliner Allee, wo jahrelang „die Ausschreibung der Planungsleistungen im nächsten Quartal vorbereitet“ wurde. Neu und erstaunlich ist der letzte Satz – wo sie doch noch in einem (offenbar frisch angefangenen und naturgemäß eher grundsätzlichen) Abstimmungsprozess sind, also weder die Art der Lösung wissen, noch einen Zeitplan haben. Nur, dass vorher nichts ginge, ist schon klar.

Mit höflichen, aber unverbindlichen E-Mails an die Verwaltung war also kein Weiterkommen. Nun sollte die Chefin ran, in diesem Fall die Staatssekretärin für Verkehr, Dr. Niedbal von den Grünen. Die wollten ja im Wahlkampf 2021 immerhin bis 2030 Radwege auf der Berliner Allee bauen (lassen).

Seit Ende August ´22 lag unser Antrag zu den Radverkehrsanlagen im Straßenzug Indira-Gandhi-Straße – Weißenseer Weg (PDF) der Staatsekretärin vor. Vorher hatten wir einem ihrer Mitarbeiter das Thema erläutert und mehrfach nachgefragt.

Kurz vor Weihnachten 2022 gab es eine Antwort direkt von der Verwaltung: Was woanders gemacht wird, wird hier verweigert: Verkehrsflächen vom Kfz- zum Radverkehr umwidmen. Lediglich die zulässige Höchstgeschwindigekeit soll reduziert werden.

Damit verstößt die Verwaltung  gegen ihre eigenen Vorgaben gemäß Rundschreiben zur Regelbreite von Radverkehrsanlagen vom 22.07.2019, das laut Rundschreiben zur AV Geh- und Radwege vom 07.05.20 weiterhin gilt: Demnach ist auch bei Sanierungen von Radwegen die Regelbreite von 2 m zuzüglich beidseitigem Sicherheitsabstand von jeweils 0,25 m zu Hindernissen ggf. unter „Verzicht auf Fahrstreifen für den fließenden oder Parkstreifen für den ruhenden Kfz-Verkehr“ herzustellen.

Die Antwort der Verwaltung ging direkt an uns. Eine Beteiligung der Staatsekretärin oder Regierungshandeln ist nicht erkennbar.

Für unzumutbare Radwege, zusätzlichen Autoverkehr durch Weißensee durch weiteren Straßenbau (wie gem. StEP MoVe geplant) bei Ablehnung jeglichen Fortschritts brauchen wir keine grüne Hausleitung bei SenUMVK.